Was können wir von Hollywood lernen?

Von Manuel Mayer – Tag 01 auf dem Cannes Lions Festival neigt sich dem Ende zu. Herausforderung Nr. 1: wie finde ich mich auf dem riesigen Festivalgelände zurecht? Nr. 2: wie koordiniere ich alle Termine, vor allem solche, die parallel stattfinden?

Und schon geht es los: David Droga von Droga 5. Ein wirklich interessanter Vortrag von einem sympathischen Redner, der von seinen Anfängen und seinem Aufstieg erzählt hat. Er sagte auch „Man soll nicht versuchen, Projekte an zu gehen wie andere, sondern soll genau das machen was man kann, denn genau deswegen kommen deine Kunden zu dir“.

Weiter ging es mit einem sehr unterhaltsamen Vortrag von Tahaab Rais & Naila Fattouh: warum sind Hollywood Geschichten besser als die der Werber? Was können wir von Hollywood lernen?
Unter anderem haben sie Filme von Quentin Tarantino gezeigt, wie er Musik und Film als kreativen Kontrast verwendet. Als Beispiel die legendäre Kill Bill Kirchen Szene in schwarz weiß. Hart und brutal, dazu hört man eine klanglich sehr alte und traurige Musik. Dies versuchen sie auf die Werbung zu übertragen. Als Beispiel wurde ein Spot aus Ägypten gezeigt. Rappende Opas auf einen harten, elektronischen Beat.

Der für mich skurrilste Vortrag war: Androids, AI, and the future of Human Creativity. Zu Gast waren Professor Hiroshi Ishiguro, Kyoko Yonezawa, Kei Wakabayashi und eine Roboter Dame in einem roten, asiatischen Kleid. Er erzählte davon das der Mensch ein Tier ist + Technologie. Was ist die Definition von Mensch sein? In Zukunft werden unsere Gehirne durch Computer ersetzt und unsere Knochen durch nicht organisches Material. Was wird die Rolle des Menschen. In der Zukunft sein? Er beschreibt unseren Lebens Ablauf. In der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Früher hatte man eine sehr viel kürzere Bildungslaufbahn bzw. keine. Heute verbringen wir ca. Ein Viertel unseres Lebens mit Ausbildung, um dann den Rest bis zur Rente zu arbeiten. In der Zukunft beschreibt er, werden wir wohl einen Großteil unseres Lebens mit Bildung verbringen, um dann nur noch für kurze Zeit zu arbeiten. Künstliche Intelligenz wird uns zum Großteil ersetzen dadurch sollen wir mehr Zeit zum Mensch sein haben. Für die meisten Menschen im Saal wirkt es leicht verstörend. Manche haben den Vortrag auch verlassen. Man sieht es momentan zwar häufiger in allen Medien aber irgendwie ist das Thema AI im Alltag noch nicht angekommen. Ich habe letztens einen Facebook Post gesehen indem von einem AI Programm die Rede war, das eigenständig Musik komponiert. Man kann einen Titel eingeben der einem gefällt und das Programm komponiert, produziert und mastert daraus einen fertigen Song. Für mich als Komponist war das natürlich nicht so erfreulich an zu sehen aber schauen wir mal was die Zukunft bringt.

Ich bin wirklich gespannt, wie es die nächsten Tage weiter geht. Es sind schon am ersten Tag sehr viele Eindrücke entstanden die man erstmal auf sich wirken lassen muss.