Merge – Is the Future Robot Shaped? Featuring Oli the Robot

Von Scherin Rajakumaran – Künstliche Intelligenz. Das Unwort des Jahres könnte man meinen. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich gerne mit diesem Thema und bin total begeistert über die zukünftig anstehenden Erleichterungen in unserem Alltag. Songs, die über intelligente Algorithmen selbst komponiert werden, Diagnosen die detaillierter und genauer gestellt werden können, Alltagshilfen bei der Bestellung von Essen.. alles Situationen und Zusammenhänge, von denen wir merklich von künstlicher Intelligenz profitieren werden.

Auch dieses Jahr war Artificial Intelligence (AI) ein großes Thema des Cannes Lions Festivals. Der erste AI Vortrag, den ich mir hier angeschaut habe trug den Titel „Merge – Is the Future ‚Robot Shaped’? Featuring Olly the Robot“. Olly ist ein individueller Roboter dessen Algorithmus auf dem menschlichen Gehirn basiert. Er kann Stimmen, Bewegungen und Gesichter erkennen und sich so individuell auf den User einstellen. Mit jeder Interaktion und erweitert sich die Datenbank und der Roboter passt sich immer persönlicher auf einen an.

Die Co-Founderin Chelsea Chen beschreibt Olly als eine Art eigenen Supervisor.

In einem Moodfilm, den Chelsea uns in ihrer Präsentation zeigt, sieht man wie eine alltägliche Situation mit Olly aussehen könnte. In der Küche steht ein Mann morgens am Fenster und trinkt seinen Kaffee. Olly steht neben ihm und weist ihn darauf hin, dass es zu Verspätungen auf der Ubahnlinie kommt, mit der er morgens immer zur Arbeit fährt und fragt, ob sie ihm einen Uber rufen soll. Er schaut auf die Uhr. Durch die integrierte Kamera trackt Olly seine Bewegung und sagt ihm wie spät es ist. Er beantwortet ihre Frage mit „ja“ und kurz darauf sagt Olly, dass sein Uber in 4 Minuten da ist. Natürlich kann man jetzt sagen, das kann Alexa auch. Das besondere an Olly jedoch ist, dass es keine mechanische Stimme ist, die dir das sagt. Es ist eine sympatisch freundliche Stimme, die einem vorkommt, wie ein Freund oder ein Mitbewohner, der einem zur Seite steht. Ähnlich wie im Film „Her“ wächst die Datenbank des Roboters mit jeder Interaktion und lernt so von jeder Aktion dazu. So kann das System sich mithilfe von Stimmerkennung auf bis zu 10 Personen in einem Haushalt anpassen und entsprechend individuell auf jeden eingehen.

Bei der Vorstellung einen Roboter so tiefe Einblicke in mein Privatsleben zu erlauben und mit ihm so sensible und intime Daten zu teilen, bekomme ich noch jetzt eine Gänsehaut. Andererseits frage ich mich, ob es uns in der Vergangenheit nicht ähnlich ging, als Computer, das Internet oder Smartphones unsere Leben eroberten..